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Goethe, Beethoven und das Murmeltier

Punxsatawney Groundhog ClubAm 2. Februar, dem »Groundhog Day«, ist es wieder in aller Munde: das Murmeltier. Vor allem in den USA, wo heute zum 125. Mal die Wettervorhersage des berühmtesten aller Murmeltiere – Punxsutawney Phil – für die kommenden sechs Wochen erwartet wird.

Andere Länder, andere Sitten

Auch hierzulande wurde in früheren Zeiten in der Lichtmesswoche auf tierische Wettervorhersagen gesetzt. Allerdings schlossen die Bauern aus dem Verhalten des Dachses auf das zu erwartende Wetter der nächsten Wochen:

Sonnt sich der Dachs in der Lichtmesswoch, bleibt er vier Wochen noch in sei’m Loch.

Murmeltiere dagegen beobachtete man eher auf den Jahrmärkten, wo sich Wanderkinder aus Savoyen mit ihren dressierten Begleitern das Überleben zu sichern versuchten. Durch eine »Koproduktion« Johann Wolfgang Goethes und Ludwig van Beethovens haben wir auch heute noch Kenntnis von ihrem Schicksal.

»Avec que la marmotte«

Goethe war von der Geschicklichkeit der verlausten »Krätzekinder« so angetan, dass er sie im »Lied des Marmottenbuben«, geschrieben für das Theaterstück »Jahrmarkt in Plundersweiler«, verewigte. Beethoven vertonte den Text 1805:

Ich komme schon durch manche Land,
avec que la marmotte.
Und immer was zu essen fand,
avec que la marmotte.

Refrain:

Avec que si, avec que la,
avec que la marmotte.
Avec que si, avec que la,
avec que la marmotte.

[…]

Nun lasst mich nicht so geh’n, ihr Herrn,
avec que la marmotte.
Die Burschen essen und trinken gern,
avec que la marmotte

Nachdem sich Goethe und Beethoven vom Schicksal der Marmottenbuben hatten erbarmen lassen, kamen sie in der Mitte des 19. Jahrhunderts bei den feinen Damen der Gellschaft regelrecht in Mode. Sie schmückten nicht nur die Wände ihrer Salons mit Gemälden von Bettelkindern und Murmeltieren, sondern führten die possierlichen Tierchen auch höchstselbst spazieren.

 

Klassische Hilfe für Haitis Kinder: Benefiz der Berliner Philharmoniker

Wer klassische Musik liebt, kennt sie vielleicht schon längst: die »Digital Concert Hall« der Berliner Phiharmoniker. Und wer ihren digitalen Konzertsaal bisher noch nicht in Augen- und Ohrenschein genommen hat, das aber womöglich schon längst einmal tun wollte, der hat am kommenden Samstag, den 20. Februar, einen guten Grund, denn um 20 Uhr geben die Berliner Philharmoniker – gemeinsam mit der Pianistin Mitsuko Uchidaein Benefizkonzert für Haiti:

Der Reinerlös aus dem Konzert sowie aus der Übertragung in der Digital Concert Hall wird UNICEF zur Soforthilfe für die Kinder in Haiti zugute kommen.

»Wir spielen das Konzert mit dem Ziel, Geldspenden zu sammeln für die Katastrophe in Haiti«, sagt Sir Simon Rattle. Da das Konzert in der Philharmonie bereits ausverkauft ist, wirbt er dafür, es live in der Digital Concert Hall zu verfolgen: »Bitte seien Sie dabei, denn den Erlös aus jeder Eintrittskarte leiten wir direkt an UNICEF weiter. Genießen Sie das Konzert und  helfen Sie uns gleichzeitig damit!«

Auf dem Programm stehen das vierte Klavierkonzert von Ludwig van Beethoven (mit dem herrlichen Schlusssatz »Rondo Vivace«), die zweite Sinfonie von Jean Sibelius (die so beginnt) und Györgyi Ligetis »San Francisco Polyphony« (die am Anfang so klingt [Ja, das ist schon das Stück ;-) ]).

Wer noch eine »Extra-Einladung« braucht, bitteschön: Persönliche Einladung von Sir Simon Rattle.

Und hier geht’s dann zum Ticketkauf (nur 9,90 €!) und zur Digital Concert Hall.

Nachtrag:

Hintergrundinfos zur Benefizaktion und zur aktuellen Situation der Kinder in Haiti liefert diese kurze Gesprächsrunde (auf Englisch):