»Hallo, Ihr da! Ja genau, euch meine ich! Ihr kennt mich vielleicht noch nicht. Ich bin ein Wichtel. Ein Weihnachtswichtel sogar, um genau zu sein. Manche wissen ja gar nicht, was Wichtel sind und was wir machen. Naja, ich kann es ihnen nicht verdenken, denn normalerweise verrichten wir unsere hilfreichen und guten Taten ja immer im Verborgenen. Deshalb wissen auch nur ganz, ganz wenige Menschen, wie wir aussehen.
Dieses Jahr haben ein paar von diesen Menschen uns gezeichnet. Warum? Weil sie auch was Gutes tun wollten. Die Karin von Spieltz, die uns übrigens auch ganz gut kennt, hatte nämlich die Idee, ein Spiel mit uns zu machen. Dabei haben wir überhaupt keine Zeit für sowas. Naja, wir sollten ja auch nicht selbst mitspielen, sondern nur auf dem Spiel abgebildet sein.
Die Weihnachtszeit naht mit großen Schritten und vielerorts wird wie »alle Jahre wieder« gewichtelt werden. Die Berliner Firma Spieltz hat sich dieses Jahr eine ganz besondere Aktion ausgedacht: das Weihnachtswichtel-Roulette.
»Die 36 besten Wichtelbilder werden Teil des Spiels, das es ab dem 25. November 2011 zum kostenlosen Download sowie zum Kauf bei Spieltz und meinspiel geben wird.«
Welch großes Potenzial an Geschichte(n) in den Alltagsfotografien wildfremder Amateurfotografen steckt, habe ich erstmals im vergangenen Jahr entdeckt, als ich während der Kölner Musiktriennale Jörg Hejkal und Christian Schneeberger von timecaps.net, der Bildagentur für gefundene und historische Alltagsfotografie, kennengelernt habe. Die Fotografien der Agentur stammen von Flohmärkten, Auktionen und privaten Nachlässen und sind nicht selten wahre Wundertüten, wie Christian Schneeberger mir im Interview verriet:
»Besonders wenn die Fotos kistenweise angekauft werden, ist das Ganze immer spannend. Ich weiß gar nicht wo anfangen … Das sind Schachteln voller unglaublicher und unbeschreiblicher Überraschungen: Von der strippenden Mutti bis hin zu Hassfotos eifersüchtiger Menschen, die ihren ungeliebten Bekannten die Augen oder Gesichter auf den Bildern ausgekratzt haben.«
Solch wunderbare Funde historischer Alltagsfotografie besitzt auch der niederländische Sammler Erik Kessels. Im mittlerweile 9. Band seiner Buchreihe »In almost every picture« stellt er uns ein amerikanisches Ehepaar vor, dem es im Laufe vieler Jahre nie gelungen ist, ein schönes Foto von seinem schwarzen Hund zu machen. Zu sehen ist immer nur sein Umriss, manchmal auch nur ein schwarzes Loch, wie das Magazin der Süddeutschen Zeitung mit eindrucksvoller Bildstrecke berichtet.
Die Fotokünstlerin und der Tonkünstler trafen sich erstmals im vergangenen Jahr. Aus einer ersten Zusammenarbeit ist mittlerweile eine Reihe von kleinen Kunstwerken entstanden, in denen sich Fotos und Musik auf wunderbare Weise ergänzen und gemeinsam etwas Neues entstehen lassen, das mehr ist als die Summe seiner Teile:
Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind: Mo-Fr 14-17 Uhr, Sa/So 11-17 Uhr
»Will das Glück nach seinem Sinn
dir was Gutes schenken,
sage Dank und nimm es hin
ohne viel Bedenken.
Jede Gabe sei begrüßt,
doch vor allen Dingen
das, worum du dich bemühst
möge dir gelingen.«
Der Tutschek hat in seinem wunderbaren Blog vor ein paar Tagen einen sehr schönen Animationsfilm vorgestellt, den ich euch nicht vorenthalten möchte, zumal ich mich Tutscheks Urteil nur anschließen kann: »Tolle Idee, ausgezeichnet umgesetzt. Sehenswert!«
Worum geht’s? Tutschek meint um Romeo und Julia. Mir persönlich kamen spontan die zwei Königskinder in den Sinn, die nicht zusammenkommen konnten (auch ganz ohne falsches Nönnchen …).
Der Film gefällt mir so gut, dass ich seiner Schöpferin Kirsten Lepore sogar dieses EINE Requisit verzeihe, auf das sie von mir aus gerne hätte verzichten können (wobei sich mir der Magen beim Anschauen des einminütigen Making Of ja dann erst so richtig umgedreht hat …)!
Ich möchte dir, lieber Tutschek, an dieser Stelle übrigens mal eins sagen: Du bist zwar nicht »the meaning in my life« und auch nicht »always on my mind« ;-) ABER »You’re The Inspiration«! Definitely. Danke für deine wunderbaren Fundstücke!
Da haben sich zwei gesucht und gefunden, wie mir scheint: die Fotografin Judith-Annette Dönnebrink und der Komponist und Musiker Bernd Holz. Sie sind eine gelungene Künstlerverbindung eingegangen, aus der bereits eine kleine Filmreihe mit Naturimpressionen entstanden ist.
Mit ihrem jüngsten Werk zaubern die beiden ein wenig Winterglanz in die warmen Stuben:
Wer Musik machen möchte, muss nicht unbedingt Noten lesen können. Denn die universelle Sprache Musik wird überall unmittelbar verstanden. Von allen Menschen auf der ganzen Welt. Sie kann auch von allen gleich gesprochen werden, wie Bobby McFerrin auf dem letztjährigen World Science Festival eindrucksvoll bewiesen hat:
Spielerisch lernen
Die Sprache der Musik lässt sich also im wahrsten Sinne des Wortes spielend erlernen. Und das Lernen macht auch noch Spaß. Ganz am Anfang zumindest. Für manche hört der Spaß dann allerdings beim Erlernen der Notenschrift auf, denn die wimmelt nur so vor Zeichen für Tonhöhen, Rhythmen, Pausen, Wiederholungen … Damit wenigstens einige dieser Notationssymbole genauso spielend erlernt werden können, habe ich mir etwas ausgedacht:
Das »Spiel mit dem Horn«
Das »Spiel mit dem Horn« basiert auf dem sogenannten »Gänsespiel«, einem spannenden Würfelspiel für 2-6 Spieler, das schon vor 3.000 Jahren gespielt wurde. Ziel des Spiels ist, das 63. Spielfeld in der Mitte des spiralförmigen Spielfelds als Erster zu erreichen. Ob und in welchem Tempo das geschafft wird, bestimmen die Anzahl der Würfelaugen und markierte Spezialfelder, auf denen musikalische Zeichen anzeigen, ob man weiterspringen darf oder pausieren muss.
Einige Notationszeichen für Pausen und musikalische Spielanweisungen lernt man nebenbei »spielend« kennen und prägt sie sich sicher auch dauerhaft ein. Denn wer einmal drei Felder vor dem Sieg auf dem Da-capo-Feld gelandet ist oder einen Gegner voll Freude dieses Feld ansteuern sah, vergisst bestimmt so schnell nicht mehr, dass Da capo (D. C.) eine Wiederholung von Anfang an bedeutet ;-)
Nicht nur für Kinder und (angehende) Hornist/innen
Das »Spiel mit dem Horn« können alle spielen, ob Groß oder Klein, ob mit oder ohne musikalische Vorbildung. Man kann dabei ein paar Kenntnisse über Musiknotation und die Tücken des Hornspielens (die in der ausführlichen Spielanleitung beschrieben sind) gewinnen oder einfach nur den Spaß an einem lustigen und spannenden Würfelspiel genießen.
Ein echtes Spieltz
Das »Spiel mit dem Horn« ist aber nicht nur ein spannendes Würfel- und Musiklernspiel, es ist auch ein echtes Spieltz! Das bedeutet: Das Spiel wird auf LKW-Plane gedruckt, ist also robust und abwaschbar und man kann es zusammengerollt in einer Papprolle problemlos überallhin mitnehmen.
Wer bis spätestens 17.12. bei Spieltz bestellt, bekommt sein(e) Spiel(e) auch noch rechtzeitig zu Weihnachten zugeschickt!
Was ich außerdem noch erwähnen sollte
Beim »Spiel mit dem Horn« läuft man überhaupt keine Gefahr, die Nachbarn zu belästigen, was beim Hornspielen durchaus schon mal passieren kann ;-) Flanders & Swann haben das in ihrer genialen Mozart-Parodie »III Wind« beschrieben, in der Flanders zur Musik des Rondos aus Mozarts Hornkonzert Es-Dur (KV 495) den Verlust seines Horns beklagt (es gibt die Parodie leider nur auf Englisch):
Ich gestehe: DieÜberschwemmungskatastrophe, die Anfang Mai die »Music City« Nashville/Tennessee heimgesucht hat, ist an mir vollkommen vorübergegangen. Dass dort sintflutartige Regenfälle niedergingen, der Cumberland River über die Ufer trat, die Katastrophe 31 Todesopfer gefordert und Schäden in Höhe einer Milliarde Dollar verursachte, habe ich schlichtweg nicht mitbekommen. Wobei laut Newsweek selbst in Amerika die Berichterstattung äußerst dürftig gewesen sein soll.
Ich erfuhr von der Nashville Flood erst, als ich diesen Tweet von Marc van Bree las
und mir daraufhin dieses Video ansah:
Marcs Idee, das Nashville Symphony Orchestra nach der Flutwelle nun mit einer Welle der Hilfe zu überschwemmen und die Aktion »Flood of Support« ins Leben zu rufen, finde ich großartig. Deshalb war es für mich Ehrensache, mitzumachen und Marc auch bei der Verbreitung seines Anliegens zu unterstützen.
Worum geht es bei der Aktion »Flood of Support« nun genau? Das habe ich ausführlich im stART-Blog beschrieben. Marc van Bree ist nämlich Sprecher der stARTconference, deren Team ich seit Neuestem verstärke.
Wer des Englischen mächtig ist und sich beteiligen möchte, findet alle Informationen auch hier:
Spendenseite bei crowdrise.com: Flood of Support | Nashville Symphony
[Hinweis: Leider ist Crowdrise (im Gegensatz zu www.betterplace.org) nicht gebührenfrei. Für Spenden unter 25 Dollar werden 5% + 1 Dollar Gebühren abgezogen, von Spenden über 25 Dollar 5% + 2,50 Dollar. Marc hat sich dennoch für diese Lösung entschieden, bittet, diese Gebühren beim Spenden zu berücksichtigen und weist darauf hin, dass bei einer tatsächlichen Spende von nur 1 Dollar leider nichts beim NSO ankommen wird.]
Hatte ich seinerzeit erst ein paar der hochinteressanten Blogposts gelesen, so kenne ich sie mittlerweile alle. Denn zwischenzeitlich kam es zu einer weiteren fruchtbaren Zusammenarbeit mit Karin Janner, die mich – diesmal in ihrer Funktion als Mitorganisatorin der stARTconference – bat, die Beiträge für das geplante E-Book zu lektorieren und das Layout zu gestalten.
alias Birgit Schmidt-Hurtienne, eine »klassische« Allrounderin an der Schnittstelle von Kultur & Web 2.0, Musikwissenschaftlerin, Lektorin, Web- & Spieledesignerin, die sich sehr auf Anmerkungspunkte freut!